Einen HD-ready- oder Full-HD-Fernseher kaufen sich die meisten Menschen, um in den Genuss von hochauflösenden Bildern und HDTV-Sendern zu kommen. Allein: Mit dem Kauf eines HD-fähigen Fernsehgerätes ist es meist noch nicht getan. Denn wer HDTV-Sender empfangen möchte, braucht nicht nur einen Flatscreen-Fernseher mit dem Logo „HD ready“ oder „Full HD“, er benötigt auch einen HDTV-Receiver für Kabel (DVB-C) oder Satellit (DVB-S/DVB-S2). Bei zahlreichen neueren Flachbildfernsehern sind diese HDTV-Receiver – auch bekannt unter dem Begriff „HDTV-Tuner“ – bereits integriert. Bei älteren Apparaten hingegen muss man, um HDTV-Programme bzw. HDTV-Sender empfangen zu können, oft mit einer Settop-Box nachrüsten.
HDTV-Sender empfangen = schärfer fernsehen
Empfang öffentlich-rechtlicher HDTV-Sender
Hat man die beiden wichtigsten Voraussetzungen (HD-fähiger Flachbildfernseher und HDTV-Receiver) für den Empfang von HDTV-Sendungen erfüllt, kann man sich bereits ein Bild von der eindrucksvollen Plastizität und Detailfülle der öffentlich-rechtlichen HDTV-Programme ARD HD und ZDF HD machen. Diese beiden HDTV-Sender werden unverschlüsselt übertragen und erfreuen sich deswegen besonders großer Beliebtheit. Das HDTV-Format der öffentlich-rechtlichen HDTV-Programme beträgt 720p mit 50 Vollbildern pro Sekunde.
Empfang privater HDTV-Sender
Der Empfang privater HDTV-Programme (RTL HD, Sat 1 HD, ProSieben HD, kabel eins HD, Vox HD, Sport 1 HD, RTL 2 HD) ist leider nicht so unkompliziert wie der Empfang der öffentlich-rechtlichen HDTV-Sender. Denn hierzu benötigt man nicht nur einen HD-fähigen Flatscreen-Fernseher, sondern auch einen HDTV-Sat-Receiver (DVB-S/DVB-S2), der HD+ unterstützt, eine digitale Satellitenschüssel sowie eine kostenpflichtige HD+ Karte, die mit Hilfe eines CI-Moduls respektive CI Plus-Moduls in ein entsprechendes Common Interface (CI/CI+) gesteckt wird. Im Unterschied zu den öffentlich-rechtlichen HDTV-Programmen beträgt das HDTV-Format der HD+ Sender 1080i mit 25 Vollbildern pro Sekunde. Die Einspeisung der HD+ Sender ins Kabelnetz ist leider noch nicht erfolgt; eventuell wird sie zu einem späteren Zeitpunkt noch erfolgen.
Sky HD: Empfang von Pay-TV-Sendern in HD-Qualität
Im Grunde genommen funktioniert der uneingeschränkte Empfang von Sky-HD-Sendern genauso wie der Empfang von HD+ Sendern. Das heißt: Wer die HDTV-Sender des Pay-TV-Unternehmens Sky empfangen möchte, benötigt erstens einen HD-fähigen Flatscreen-Fernseher, zweitens einen HDTV-Sat-Receiver (DVB-S/DVB-S2), drittens eine digitale Satellitenschüssel und viertens einen CI Plus-Slot. Bei Abschluss eines Sky-HD-Abonnements erhält man das entsprechende CI Plus-Modul, in welches die Smartcard gesteckt werden kann.
Sky-HD-Sender können darüber hinaus auch via Kabel empfangen werden. Je nach Kabelnetzbetreiber kann es hier allerdings zu Einschränkungen kommen. Im Gegensatz zu den öffentlich-rechtlichen und privaten HDTV-Programmen bestehen die HDTV-Sendungen von Sky ausschließlich aus originärem HD-Material. Hochkonvertiert wird hier also nichts.
HDTV-Sender via IPTV
Eine weitere Möglichkeit, um HDTV-Sender zu Gesicht zu bekommen, ist der Empfang via IPTV. Die Deutsche Telekom bietet beispielsweise über „T-Home-Entertainment“ HDTV-Programme an. Wer HDTV-Sendungen via IPTV empfangen möchte, benötigt generell einen HD-fähigen Flachbildfernseher, einen VDSL-Anschluss und eine spezielle Settop-Box. Welche Pakete mit welchen HDTV-Sendern angeboten werden, kann man in diversen Werbeprospekten oder auf den Internetseiten der entsprechenden IPTV-Anbieter finden.
Fazit
Wer in den Genuss von hochauflösenden Bildern und HDTV-Sendern kommen möchte, scheint geradezu ein Studium zu benötigen, um sich im dichten Dschungel der vielen verschiedenen HDTV-Sender und -Angebote zurechtfinden zu können. Hat man in diesem dunklen Karst aber erst einmal Orientierung gewonnen und sich die entsprechenden Geräte für den Empfang ausgewählter HDTV-Sender besorgt, darf man endlich die getochen scharfen Bilder der HDTV-Programme in Augenschein nehmen. Und „Wow!“ sagen.
Foto: Chrome Chili Red von David Blackwell. / Flickr